Die AG Funk
In den vergangenen Jahren, seit dem Ende der DDR und ihren bewaffneten Kräften, haben sich viele Interessengruppen gefunden, die sich mit speziellen Bereichen einer Armee beschäftigen. Naturgemäß sind die äußerlich sehr sichtbaren Techniken wie Panzer, Flugtechnik oder Marine genauso Artillerie oder Luftlandeeinheiten u.a. im Interessenfokus. Jedem militärisch Interessierten ist klar, daß keine Armee ohne Kommunikationsmittel funktioniert.
„Die Nachrichtentruppe hat es schwer. Sie stinkt nicht, sie knallt nicht, daß es sie überhaupt gibt, merken die meisten Leute erst, wenn sie nicht mehr funktioniert.“
„Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung. Die Ausbildung ihres Personals kostet viel Zeit, die Beschaffung ihres Gerätes viel Geld. Sie sind daher überlegt, sparsam und vorsichtig einzusetzen.“
Da die Nachrichtentruppe für die Armee das wichtigste Führungsmittel darstellt, ist sie auch besonders schützenswert. Das heißt aber auch, die Geheimhaltung der Nachrichtentruppe wird sehr groß geschrieben. Das ist u.a. der Grund für relativ wenige Veröffentlichungen zu diesem Thema.
Wir haben uns nun die Aufgabe gestellt, im Rahmen unseres Museums den Bereich Nachrichten zu gestalten, indem wir erhältliche Nachrichtentechnik sammeln, diese instand setzen und soweit möglich funktionfähig machen bzw. zu erhalten. Das trifft nicht nur für die Funktechnik, sondern auch die Fernsprech- und Fernschreibtechnik zu.
Dieser eben genannte Teil unserer Arbeit hat seinen Anfang in der „Projektgruppe Nachrichten innerhalb der AG Museum“ genommen.
Hier haben wir begonnen, in einem Raum die schon vorhandene Technik auszustellen. Es ist weiterhin gelungen, funktionsfähige Funktechnik aus dem ehemaligen Funkwerk Köpenick zu bekommen. Diese ist die Grundlage zum zweiten Teil der Arbeit der AG Funk.
So haben wir die Vorstellung, wie es bei ähnlichen Interessengruppen wie Harnekop und Wollenberg u.a. schon praktiziert wird, innerhalb der AG Funk eine Amateurfunkstation aufzubauen. Diese könnte dann bei in Garzau stattfindenden Veranstaltungen oder zu den „Militärradiorunden- Aktivitäten“ in Betrieb sein.
Eine weitere Möglichkeit ist in Verbindung mit der AG Katastophenschutz der Aufbau eines Notfunknetzes auf der Kurzwelle bzw. UKW. Jeder weiß, wie komplex die derzeitigen Kommunikationsmittel in unserer Gesellschaft sind und wie sie genutzt werden. Die Geschehnisse weltweit zeigen aber auch die Verwundbarkeit dieser Mittel. Deren Verfügbarkeit kann also sehr eingeschränkt oder völlig gestört sein. Dann müssen Mittel zur Verfügung stehen, wie die BOS-Dienste sie nutzen und wie auch durch die Funkamateure in ihrem Bereich Notfunk bereitgestellt werden kann.
Es ist klar, daß das eine Aufgabe sehr großen Ausmaßes ist. Dies alles ist ohne die aktive Mithilfe vieler nicht zu schaffen.
Wir rufen deshalb alle ehemaligen Angehörigen der Nachrichtentruppe auf, die Zeit und vor allem Interesse zur Mitarbeit in unserer AG haben, sich bei uns zu melden. Im Moment sind besonders die Funker angesprochen. In diesem Zusammenhang gibt es noch eine Besonderheit, die zu beachten ist. Es ist sicher bekannt, daß wir uns mit unseren Vorstellungen an die bestehenden Gesetze halten müssen. Hier ist das Fernmeldegesetz der Bundesrepublik zu nennen. Das besagt, der Besitz von ehemaliger Nachrichtentechnik ist erlaubt, die Nutzung hingegen nur, wenn Funkamateure
diese Geräte mit einem oder mehreren zugelassenen Amateurfunkbändern in ihrem Frequenzbereich, verwenden. So hat z.B. das SEG 15 die Amateurfunkbereiche 80m, 40, und 30m (1MHz bis 12MHZ) zur Verfügung. Das KW-Gerät R 104 würde auf 80m arbeiten können (aber nur in CW, da AM-Srechfunk nicht mehr zulässig ist).
Damit ist noch eine Aufgabe benannt: Der Erhalt der Sendeart „Telegrafie“.
Seitdem der Hauptnutzer der Telegrafie, der Seefunk, zu moderneren Kommunikationsmitteln übergegangen ist, wird diese Sendeart außer im Amateurfunk nicht mehr genutzt. Das ist auch daran zu erkennen, daß der Beruf eines Funkers aus unserem Leben verschwunden ist.
Durch den DARC wurde initiiert, das „Morsen“ zum Weltkulturerbe zu erklären.)
„MORSEN, daß sind nicht nur Punkte und Striche, es ist MUSIK“
Wir sollten uns an der Pflege dieser Sendeart unbedingt beteiligen, weil dadurch auch mit einfachsten technischen Mitteln Nachrichten übertragen werden können.
Zum Schluß also noch mal der Aufruf an alle interessierten ehemaligen Funker, die auch in Betracht ziehen könnten, Funkamateure zu werden und natürlich Fernsprecher und Fernschreiber und alle anderen, die an einer Mitarbeit in der AG Funk/ PG- Nachrichten interessiert sind, ihre technischen Fähigkeiten einbringen wollen, meldet Euch bei uns und reden wir miteinander...
Es gibt viel zu tun, packen wir es an!