+++ Funkspruch vom 15.07.2021 +++

Abkommen von Montreux wird ausgehebelt

Die seit 1936 geltende Montreux-Konvention regelt unter anderem die Durchfahrt  der Kriegsschiffe von Nichtanrainerstaaten durch den Bosporus in das Schwarze Meer und beschränkt deren Aufenthaltsdauer dort. Der Vertrag verbietet auch die Passage von Flugzeugträgern durch den Bosporus.

Die NATO hat nun mit stiller Duldung der Türkei einen Weg zur Umgehung des Abkommens gefunden. Kriegsschiffe von Nicht-Schwarzmeerstaaten, wie z.B. der USA oder Großbritanniens, rotieren bei ihrem Einsatz im Schwarzen Meer. Das heißt, der US-Zerstörer Laboon läuft in das Schwarze Meer ein, operiert dort mit anderen Schiffen der NATO und verlässt, nach drei Wochen Aufenthalt, wie im Vertrag festgelegt, das Schwarze Meer. Am nächsten Tag läuft dafür zum Beispiel der US-Zerstörer Ross ins Schwarze Meer ein und setzt die Aufgabe der Laboon fort.

Die Situation wird in Zukunft noch gefährlicher, da die Türkei mit dem Bau und der Inbetriebnahme des von Erdogan geplanten neuen Seekanals das derzeitige Übereinkommen von Montreux zugunsten der NATO-Staaten ändern kann, obwohl Ankara erklärte, dass ein vollständiger Austritt aus der Konvention von Montreux noch nicht vorgesehen ist.

+++ STOPP +++

von Redaktion (Kommentare: 0)

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