+++ Funkspruch vom 12.08.2020 +++

Nuklearstrategie der NATO

Am 8. August 2020 gab der Generalleutnant a. D. Heinrich Brauss, ehemals Beigeordneter Generalsekretär der NATO für Verteidigungspolitik und Streitkräfteplanung, im Inforadio Berlin ein Interview. Das vollständige Interview kann unter dem Titel „Das nukleare Tabu“ auf der Internetseite von Inforadio Berlin abgerufen werden. Mit Bezug auf die nun 75 Jahre zurückliegenden Abwürfe US- amerikanischer Atombomben auf die Städte Hiroshima und Nagasaki erläutert Herr Brauss die Notwendigkeit der Stationierung US- amerikanischer Atomwaffen in Europa aus NATO- Sicht.

Nachfolgend ein wörtlicher Auszug aus dem Interview.

„Die vorne stationierten, also aus amerikanischer Sicht vorne stationierten amerikanischen Nuklearwaffen sind der Ausdruck der unbedingten Gewissheit aus strategischer Sicht, dass die Amerikaner für die Sicherheit Europas einstehen und dafür das Risiko sogar in Kauf nehmen, selbst einer russischen Bedrohung gegen ihr eigenes Land ausgesetzt zu sein mit Nuklearwaffen. Man kann es salopp formulieren: wenn aus welchen Gründen auch immer aus NATO- Sicht natürlich als letztes Mittel um Krieg zu beenden wenn er ausgebrochen wäre wenn amerikanische Waffen von Europa aus gegen Russland eingesetzt werden würden, würden die russische Führung das als strategische Waffen empfinden und es bestünde das Risiko, dass dann Russland sich veranlasst sieht, gegen Amerika auch Nuklearwaffen einzusetzen und jetzt kommt wieder das Paradoxe, das inhärent Paradoxe der Nuklearstrategie, weil das dann das Risiko trüge, zu dem wechselseitigen Vernichtung zu führen, zu der mutual assured destruction, ist der gesamte Mechanismus abschreckend und kriegsverhindernd.“

+++ STOPP +++

von Redaktion (Kommentare: 0)

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