Kampagne für einen guten Journalismus

Wir brauchen eine Kampagne für einen guten Journalismus

Die öffentlich rechtlichen Fernsehsender sollten Dienstleiter der Demokratie sein. Dazu ein Auszug aus der Präambel des Pressekodexes:

„Die im Grundgesetz der Bundesrepublik verbürgte Pressefreiheit schließt die Unabhängigkeit und Freiheit der Information, der Meinungsäußerung und der Kritik ein. Verleger, Herausgeber und Journalisten müssen sich bei ihrer Arbeit der Verantwortung bewusst sein.“

 „Die publizistischen Grundsätze konkretisieren die Berufsethik der Presse“ sie erheben demnach den  Anspruch auf eine wahrheitsgemäße, vorurteilsfreie bzw. unbeeinflusste Berichterstattung, frei von persönlichen Haltungen oder Meinungen.

So wird unter Ziffer 1 gefordert: „Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“

Aufgrund von massiven Beschwerden von Zuschauern aus allen Teilen Deutschlands musste sich der Programmbeirat der ARD mit der Berichterstattung des öffentlich rechtlichen Fernsehens zur Ukraine–Krise beschäftigen. Sie kamen nach der Auswertung von 10 „Brennpunkt“ – Sendungen, einer Reihe von Talkshows und  von rund drei Viertel der insgesamt mehr als 40 Beiträgen zu diesem Thema in den politischen Magazinen, dem „Europamagazin“, dem „Weltspiegel“ sowie „ttt" gezwungenermaßen zu dem Ergebnis, dass die Berichterstattung nicht nur fehlerhaft, sondern einseitig manipulativ und nicht den Tatsachen entsprechend stattfand.

Mit dem Sprachgebrauch des Kalten Krieges wurde, wie Peter Scholl-Latour in diesem Zusammenhang konstatierte, eine zügellose Hetzkampagne gegen Russland entfacht, die mit einem sauberen Journalismus nicht vereinbar ist und eine vernünftige, friedliche Lösung verhindert. Dieser Journalismus fungiert als Kriegstreiber und ist als solcher zu verurteilen.

Kriegsrhetorik zu wessen Lasten? Ein Europa, das im Streit mit Russland liegt, könnte schnell ein schwaches Europa werden, ein schwacher US-Konkurrent. Alte Feindbilder als Vorlage für neue. Sprache formt Bewusstsein. Ein Bewusstsein, das dann bereitwillig über neue Kriege nachdenkt und entscheidet. Auch unser Bundespräsident ist wohl dieser Kriegstreiberei erlegen, anders lässt sich sein Verhalten hierzu nicht erklären.

O-Ton eines Vertreters der Journaille: „Es ist nie das, was es ist. Es ist nicht einmal das, was es zu sein scheint. Es ist immer das, was man daraus machen kann.“ Alles so verwickelt darstellen, dass jeder eine Meinung haben darf und die Wahrheit nicht sichtbar wird.

Wenn festgestellt wird, dass weder die politischen noch strategischen Absichten der USA/ NATO bei der Osterweiterung und dabei die Einbindung der Ukraine als Brückenkopf dargestellt noch die Rolle der national-faschistischen Kräfte und deren Ziele offengelegt werden, ganz zu schweigen von deren Gräueltaten und Massakern an Zivilisten, dann ist das schon mehr als bedenklich.

 Es stellt sich zwingend die Frage, wo das hinführen soll? Oder ist das schon keine Frage mehr? Ist das bereits die Realität, auf die wir eingestimmt, ausgerichtet werden sollen? Dann müssen wir davon ausgehen, dass die Vorbereitung des 3. Weltkrieges begonnen hat.

Wir müssen wachsam sein, sonst wiederholt sich die Geschichte. Und wir brauchen dringend einen guten Journalismus.

Redaktion

von Internetredaktion

Zurück