70.Jahrestag des Slowakischen Nationalaufstandes

 

Rede:


„ Als Ministerpräsident der Slowakischen Republik danke ich für die Möglichkeit, hier zu sprechen. Zuvor bedanke ich mich dafür, nicht nur die slowakische Hymne gehört zu haben, sondern auch bewegend vorgetragene Lieder und Gedichte. Diese Form der kulturellen Gestaltung ehrenden Gedenkens an Opfer des Faschismus ist für die ganze Slowakei beispielgebend.

2014 jährt sich zum 100. Mal der Beginn des Ersten Weltkrieges, zum 70. Mal der Beginn des Slowakischen Nationalaufstands und die wichtige gemeinsame Operation sowjetischer und tschechoslowakischer Verbände am Duklapaß.
 
A All diese Ereignisse forderten ungeheure Opfer und hatten prägende Auswirkungen nicht nur auf Europa – mit wichtigen Lehren für uns. Ich habe den Eindruck, dass gerade heute nur wenige daraus gelernt haben und lieber nach Feinden als nach friedlicher Zusammenarbeit suchen!

Das ist etwas, was ich wirklich nicht begreife. Deshalb trete ich öffentlich gegen die sinnlosen Sanktionen der Amerikaner und der EU gegen die Russische Föderation auf. Sie helfen niemandem, sondern richten sich gegen die Menschen und fordern zu logischen Gegenmaßnahmen heraus, die sich wiederum gegen die Menschen richten. Ich freue mich, Ihnen im Namen der Regierung der Slowakischen Republik zu garantieren, dass wir uns an einer solchen Politik nicht beteiligen und wir alles unternehmen werden, um unsere Bevölkerung vor den Folgen einer solchen falschen Politik zu schützen.

Gestatten Sie mir an diesem Ort einige Gedanken zum 70. Jahrestag des Slowakischen Nationalaufstandes zu äußern. Ich versuche es so, wie es uns das Gedenken an die Helden und Opfer heute gebietet: Kalište gehört zu den heroischen Ortschaften in der Slowakei, die den Partisanen im Widerstand gegen den Faschismus und den Kämpfern des Slowakischen Nationalaufstandes jede erdenkliche Unterstützung gewährten – im Wissen, welcher tödlichen Gefahr sie sich damit aussetzten.

Es geht um einen wesentlichen Teil unserer Geschichte und auch darum, über unser Verhältnis zur ersten Slowakischen Republik nachzudenken. Es genügt nicht, die Opfer des Zweiten Weltkrieges zu beklagen, es genügt auch nicht, die Mörder von Kalište, deutsche Faschisten, anzuklagen, sondern auch deren slowakische Kollaborateure, die dazu beitrugen, dass alle 36 Häuser der Ortschaft niedergebrannt und alle 46 Einwohner ermordet oder in Konzentrationslager verschleppt wurden …“

Im folgenden zitierte Dr. Robert Fico aus der erhaltenen Ortschronik: „… arbeitsfähige Menschen aus Kalište sowie den umliegenden Dörfern und Ortschaften wurden zur Arbeit in die Rüstungswerke in Podbrezova gezwungen, entweder in dortige Lager verbracht oder sie mussten ihren bis zu 30 Kilometer langen Arbeitsweg täglich zu Fuß zurücklegen. Die in den Dörfern Verbliebenen unterstützten die Partisanen und Kämpfer des Slowakischen Nationalaufstandes mit dem, was sie besaßen. Sie hatten wenig, aber sie öffneten den Partisanen nicht nur ihre Türen, sondern vor allem ihre Herzen. Der gemeinsame Kampf sowjetischer und slowakischer Partisanen … rief den erbitterten Widerstand und grausame Vergeltungsmaßnahmen der Faschisten hervor.“

Der Ministerpräsident würdigte die Klugheit der Partisanen, die offenen Konfrontationen durch Rückzug in schier unzugängliche Regionen aus dem Wege gingen. So auch im März 1945. Als sich faschistische Strafeinheiten der Ortschaft Kalište näherten, waren keine Partisanen im Dorf. Das aber hinderte die deutschen Faschisten nicht an dessen Auslöschung. Dr. Fico beschrieb minutiös den Ablauf der grausamen Aktion, die Erschießung der Großmutter, die den Deutschen zugerufen hatte, im Dorf seien keine Partisanen, bis hin zum Abschlachten des Viehs und dem Niederbrennen der Häuser. Er fuhr fort: „Dieses Verbrechen ereignete sich am 18. März 1945.

Der verstärkte antifaschistische Widerstand und das Näher rücken der Front brachten den Tag, an dem die Menschen wieder in ihre Dörfer zurückkehren konnten. …

Am 26. März befreite die ruhmreiche Sowjetarmee gemeinsam mit der Tschechoslowakischen Brigade und den Partisanen die Region und das nicht mehr existierende Dorf Kalište vom Joch des Faschismus.“

Abschließend trug der Ministerpräsident Auszüge aus der Lebensrückschau eines ehemaligen Frontberichterstatters aus dem Jahre 1970 und dessen Wunsch vor, die slowakische Nation möge die Lehren aus dem opferreichen, aber vom Sieg gekrönten Kampf gegen den Faschismus niemals vergessen. Das besitze damals wie heute ungebrochene Gültigkeit!

Dr. Ficos Rede wurde von den mehr als 6000 Teilnehmern mit starkem Beifall und Bravorufen bedacht.

Dr. Robert Fico ist seit 2014 Schirmherr des „Treffens der Generationen“ und des jährlichen Gedenkens der Opfer faschistischer Mörderbanden in Kalište. Der staatlich unterstützten Gedenkfeier, für deren Organisation der  slowakische Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (SZPB) die Verantwortung trug, gingen

getrennte Gottesdienste voraus. Noch vor zwei Jahren hatten die Geistlichen lediglich von einer schrecklichen Katastrophe gesprochen, welche Kalište heimgesucht habe. Diesmal stellten sie die Auslöschung der Ortschaft in einen direkten Zusammenhang zu den besorgniserregenden Ereignissen in der Ukraine und mahnten dazu, alles dafür zu tun, dem Wiedererstarken faschistischer Kräfte entgegenzutreten.

An der offiziellen Feier zum 70. Jahrestag des Slowakischen Nationalaufstandes in Banská Bystrica nahm auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schojgu teil.‘
Quelle: Rotfuchs Oktober 2014   http://rotfuchs.net/zeitung/aktuell/RF-201-10-14.pdf

 

Aber auch deutsche Kommunisten wie Josef Schütz waren daran aktiv beteiligt. Mit dem Fallschirm abgesetzt, gehörte er mit zu den Organisatoren des Aufstandes.

 

In der DDR diente er in der Nationalen Volksarmee.
Letzter Dienstgrad Generalmajor.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Sch%C3%BCtz


Im Bestand der Bibliothek des Traditionsverbandes NVA e.V. befindet sich das Buch
„ Das Tal der Hornissen „ das den Slowakische Nationalaufstand zum Inhalt hat.

Signiert vom Generalmajor J.Schütz

Im Buch wird er unter dem Pseudonym „Bärenbach“ geführt, was vermutlich durch
den Autor vom Geburtsort Bärringen abgeleitet wurde.

Ein spannendes Buch!

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