Russische Streitkräfte setzen bei Militärübung erstmals Kampfroboter ein.

Während der Kampfhandlungen der Truppen in der Hauptphase des gemeinsamen russisch-weißrussischen strategischen Manövers „Zapad-2021“ (vom 10.September bis 16. September 2021) auf dem „Mulino-Übungsgelände“ in der Region Nischny Nowgorod kamen B-19-Infanterie-Kampffahrzeuge zum Einsatz. Die Fahrzeuge unterstützten Einheiten an der Hauptverteidigungslinie. Eine gepanzerte Gruppe mit einem Zug BMP B-19 wurde gegen die Hauptkräfte des angenommenen Feindes in den Kampf geworfen, um die Stabilität der Verteidigung an der vordersten Linie der militärischen Einheiten zu erhöhen. B-19 ist ein Fahrzeug auf einem BMP-3-Chassis, das mit dem Kampfmodul „Epoch“ ausgestattet wurde, was es somit fast zu einem Roboter machte. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation besteht die Bewaffnung des B-19 aus einer 57-mm-Niederdruck-Maschinenkanone und dem Panzerabwehr-Raketensystem 9K135 „Kornet“ mit Raketen 9M133 „Komet“ sowie aus dem neuen Lenkwaffen-Raketenkomplex „Bulat“. Die kleinen Raketen des „Bulat“ sollen feindliche Infanteriestellungen und leicht gepanzerte Fahrzeuge zielgenau zerstören.

Aber die Besonderheit des B-19, was ihn fast zu einem Roboter macht, ist das Informations- und Kontrollsystem „Epoch“. Es ist ein automatisches Suchsystem zur selbstständigen Erkennung feindlicher Ziele mittels Tageslicht- und Wärmebildkameras. Das System ermöglicht die selbstständige automatische Zielverfolgung, die automatische Vorbereitung der Waffen zum Schuss und die Abgabe von Vorschlägen an die Besatzung des B-19 für die gleichzeitige oder abwechselnde Verwendung von zwei Waffenarten.

Auf dem „Mulino-Übungsgelände“ wurde zur Feuerunterstützung einer motorisierten Infanterieeinheit erstmals auch der Roboterkomplex „Uran-9“ eingesetzt. Dank seiner leistungsstarken Waffen ist der Roboterkomplex „Uran-9“ in der Lage, feindliche Feuernester und Befestigungen zu zerstören, sowie Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge in einer Entfernung von 3 bis 5 km zu bekämpfen.

Die Bewaffnung des „Uran-9“-Roboters besteht aus vier Starteinrichtungen mit Panzerabwehr-Raketen 9M120 „Atacka“ und 12 Starteinrichtungen des Raketen-Flammenwerfers PDM-A „Schmel-M“. Die Sprengköpfe seiner Raketen können mit Brand-, Blend-, oder Explosionsladungen bestückt werden. Eine 30-mm-Kanone und ein PKTM-Maschinengewehr ergänzen die Bewaffnung.

Gleichzeitig wurde auch der Kampfroboter „Nerechta“ mit einem 12,7-mm- Maschinengewehr und einem 30-mm-Granatwerfer AG-30M eingesetzt. Um Durchgänge in Minenfeldern anzulegen, wurden von den Ingenieur- und Pionierabteilungen der Roboter-Minenräumkomplexe „Uran-6“ verwendet.

Die Aktionen der Roboter wurden vom taktischen Laserkomplex „Karriere“ unterstützt, dessen Fähigkeiten es ermöglichen, optische Aufklärungs- und Beobachtungsgeräte von Panzern und anderen gepanzerten Fahrzeugen und Handfeuerwaffen des Feindes zu erkennen und zu blenden.

Im Manöver „Zapad-21“ wurden Roboter zum ersten Mal mit herkömmlicher Kampftechnik und Kampfformationen kombiniert.

(Quelle: „Nationalnaja Oborona“, Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, 12. 10. 2021, redaktionell bearbeitete Übersetzung)

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