Rheinmetall-Schützenpanzer für Ungarn

Quelle: tvnva Collage, Archiv

Nach Informationen der Zeitschrift Europäische Sicherheit und Technik wird die ungarische Armee 218 Schützenpanzer Lynx, neun Bergepanzer, Simulatoren, Ersatzteile und Ausbildungsleistungen von der Firma Rheinmetall erhalten. Das Auftragsvolumen beträgt über zwei Milliarden Euro. Mit der Einführung des Schützenpanzers in der Version Lynx KF41 soll eine Modernisierung der ungarischen Kampfeinheiten auf NATO-Niveau erreicht werden. Für Rheinmetall ist dieser Großauftrag ein Marktdurchbruch, weil damit die Serienfertigung des Schützenpanzers starten kann. Die Produktfamilie ist modular konzipiert: Modifikationen als Schützenpanzer, gepanzerter Mannschaftstransporter, Führungsfahrzeug oder Sanitätsfahrzeug sind möglich, wobei laut Quellenangaben „der Konfigurationswechsel innerhalb weniger Stunden möglich (ist)“. Der von der ungarischen Armee georderte Lynx KF41-Schützenpanzer verfügt über einen „bemannten Lance 2.0-Turm, der mit einer 30-mm-Kanone bewaffnet ist“. Neben der dreiköpfigen Besatzung kann das Fahrzeug maximal neun Infanteristen transportieren. Die Panzerung soll die Besatzung vor „Explosionen, improvisierten Sprengsätzen, direktem und indirektem Feuer, Streumunition und Panzerabwehrraketen“ schützen. 172 der 218 Lynx-Panzer sollen in Ungarn auf der Basis der Rheinmetall-Technologie in einem Joint Venture produziert werden. Ungarn finanziert die dafür erforderlichen Fertigungsanlagen. Damit soll für die wehrtechnische Produktion Ungarns ein Technologie- und Umsatzschub erreicht werden. Das NATO-Mitglied Ungarn entspricht mit der Beschaffung moderner Kampftechnik aus westlicher Produktion Modernisierungsforderungen des Militärpakts. So wird nicht nur die noch im Bestand der ungarischen Streitkräfte befindliche Kampftechnik aus sowjetischer Produktion Schritt für Schritt ausgesondert, sondern es werden auch die technischen Grundlagen für die bessere Verzahnung mit den Streitkräften anderer NATO-Partner geschaffen.

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